2024 01 26 Bv Loebau0001

Politisches Bauernfrühstück in Rosenhain

Politisches Bauernfrühstück in Rosenhain

Auf Einladung des Staatsekretärs Conrad Clemens weilten der Europapolitiker und Landesvorsitzende der Land-Union Sachsen, Dr. Peter Jahr MdEP und Georg-Ludwig von Breitenbuch MdL, Stellvertretender Landesvorsitzender der Land-Union und Stellvertretender CDU-Fraktionschef im Sächsischen Landtag, zu einem politischen Bauernfrühstück beim Bauernverband Oberlausitz e. V.

Anliegen war es, mit den im Verband tätigen Mitgliedern des bäuerlichen Berufsstandes zum angestauten Unmut über die jüngsten Entwicklungen im ländlichen Raum und insbesondere der Landwirtschaft in das Gespräch zu kommen.

Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer Eric Krems und den Landrat Dr. Stephan Meyer nahm zunächst Peter Jahr das Wort zur Darstellung wichtiger Aspekte der Brüsseler Agrarpolitik, dem Erläuterungen zu aktuellen Problemen der Agrarpolitik des Freistaates durch Georg Ludwig von Breitenbuch folgten.

Gewollt war, und so kam es dann nach diesen „Impulsen“ auch, eine freimütige Aussprache zu den Problemen, mit denen sich der Berufsstand gegenwärtig konfrontiert sieht. Die Liste ist lang, dominant waren dabei folgende Schwerpunkte.

Man sieht sich durch die Regierungsebenen von Bund und Land sowohl nicht mehr politisch als auch fachlich kompetent vertreten. Eine zentrale Frage dabei ist - sieht man die Probleme nicht, will man sie nicht sehen?

Die CDU hat am Zustandekommen der gegenwärtigen Situation einen nicht unbeträchtlichen Anteil. Das Experiment mit einem „Grünen Agrarminister“ sei gescheitert.

Unisono wird festgestellt, dass es infolge der überwiegend ideologisierten Zielstellungen zum Thema Klimawandel durch die Grünen keine Planungssicherheit mehr gibt und sich bereits jetzt erhebliche Wertschöpfungsverluste andeuten bzw. einstellen.

Fast beschwörend wurde in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam gemacht, dass trotz aller Moderne immer noch eine alte bewährte bäuerliche Erfahrung gilt - Landwirtschaft heißt in Generationen denken! Erfolgreiches landwirtschaftliches Unternehmertum lebt ganz wesentlich davon und nicht von kurzlebigen Vermarktungsstrategien, wo es vordergründig nur um den schnellen Geschäftserfolg geht.

In diesem Zusammenhang wurde beklagt, die CDU habe kein konservatives Profil mehr, die konservative Mitte im ländlichen Raum, in den Dörfern ist nicht mehr durch die CDU besetzt.

Letztlich habe das mit dazu beigetragen, dass sich die AfD entsprechend breit machen konnte.

Aufgabe der CDU sei es jetzt besonders, in einer Stimmung des gewollten Politikwechsels auf die Bewohner des ländlichen Raumes und insbesondere auch auf verlorengegangene Vertreter des bäuerlichen Berufsstandes zuzugehen und diese mitzunehmen.

Das bedeute auch, dass die Medien endlich mitmachen müssen und die Bevölkerung nicht bloß mit sie aufwiegelnden Negativmeldungen über den ländlichen Raum und den Berufsstand informieren, wie jüngst am Beispiel der Bauern-Demos geschehen.

Günter Andrä

Landesgeschäftsführung Land-Union Sachsen